Auswärtige Kulturpolitik

Aktuell erleben wir die Gleichzeitigkeit schwerwiegender Krisen. Umso wichtiger ist die Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik als ein Beitrag zur Diplomatie der Zivilgesellschaften und Grundlage für die Verständigung über Landesgrenzen hinweg. Sie ist gelebte Freiheit von Medien, Kunst und Wissenschaft und gerät leider weltweit immer mehr unter Druck. Mittlerorganisationen wie die Goethe-Institute oder die Deutsche Welle tragen zur internationalen Vernetzung und Verständigung bei. Sie stellen unabhängige, faktenbasierte Informationen und Schutzräume vor Ort zur Verfügung dort, wo Meinungs- und Pressefreiheit zensiert werden. Und sie führen Hilfsprogramme durch für Künstler*innen, Wissenschaftler*innen und Journalist*innen im Exil, damit sie weiter präsent sind und gehört werden, auch in ihren Herkunftsländern.

Eine Institution wie die Barenboim-Said-Akademie in Berlin, gegründet von dem argentinisch-israelischen Pianisten und Dirigenten Daniel Barenboim und dem amerikanisch-palästinensischen Literaturkritiker Edward Said, macht vor, wie interkulturelle Verständigung aussehen kann: Musik bildet hier einen Ort der Begegnung für junge Menschen aus dem Nahen Osten – auch und gerade in der Zeit der schwerwiegenden Krise. Es ist eine existentielle Frage gerade angesichts der weltpolitischen Lage, dass diese Schutzräume für Künstler*innen, Medienschaffende und Wissenschaftler*innen nachhaltig arbeiten können. Denn, Vertrauen aufzubauen braucht Zeit – und Vertrauen ist eine Investition in eine friedliche Zukunft. Davon profitieren wir alle.