PM | Zum Tod von Mirjam Pressler

17. Januar 2019
Für die Macht positiver Vorbilder

Zum Tod der Schriftstellerin und Übersetzerin Mirjam Pressler erklärt Erhard Grundl MdB, Sprecher für Kulturpolitik der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen:

Mirjam Pressler glaubte an Happy Ends und an die „Macht positiver Vorbilder“. Und das, obwohl sie sich in ihrem umfangreichen Werk intensiv mit dem zivilisatorischen Tiefpunkt deutscher Geschichte befasste, mit dem Holocaust. Die Schriftstellerin und Übersetzerin wurde vielfach ausgezeichnet u.a. mit dem Jugendliteraturpreis und dem Deutschen Buchpreis für ihr Lebenswerk. 2001 nannte sie ihren Vortrag am Institut für Jugendbuchforschung: „Lesen lernen heißt leben lernen.“ Vielleicht war das ihr Lebensmotto, denn trotz schwerer Krankheit war es ihr bis zuletzt wichtig auf Lesereise zu gehen, um mit Kindern und Jugendlichen zu diskutieren. Wir verdanken ihr viele Bücher, die ganze Generationen begleiteten, wie „Bitterschokolade“, „Malka Mai“ oder die kritisch kommentierenden Ausgabe von Anne Franks Tagebüchern. Auch ihr letztes Buch, „Dunkles Gold“, befasst sich mit jüdischen Schicksalen im Mittelalter und heute. Im Dezember 2018 wurde Mirjam Pressler für ihren »herausragenden Einsatz für die Völkerverständigung insbesondere zwischen Israel und Deutschland und die Erinnerung an das nationalsozialistische Unrecht« das Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Mirjam Pressler war eine niederbayerische Weltbürgerin und ein positives Vorbild für uns alle bis zuletzt.

 

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