PM | Neue Regierung muss die Auswirkungen von Streaming auf die Agenda setzen

9. September 2021

Die Musik-Streamingbranche boomt. Allein Spotify machte 2020 7,8 Milliarden Euro Umsatz. Bei den Künstler*innen aber kommt davon nur wenig an. Peter Maffay, Balbina oder auch die Initiative Faire Share kritisieren daher die Vergütungsmodelle, die marktbeherrschende Stellung, die Missbrauchsanfälligkeit der Streaminganbieter, aber auch die Vertragsverhältnisse zwischen Major-Labels und Künstler*innen. Gerade Corona hat aufgezeigt, wie prekär die Einkommensverhältnisse vieler Künstler*innen sind. Wenn bei Musiker*innen die Konzerte wegfallen, kann vom Streaming allein die große Mehrheit nicht überleben.

Der von Erhard Grundl in Auftrag gegebene aktuelle Sachstand des Wissenschaftlichen Dienstes des Deutschen Bundestages „Auswirkungen von Musik-Streaming-Dienste auf das Musikgeschäft“ zeigt auf, dass sich das Unterhaus in Großbritannien diesem Thema in einem Fachausschuss angenommen hat und die beteiligten Parteien der Branche befragt hat. Gehört wurden Künstler*innen, Labels, Verwertungsgesellschaften und die Streaminganbieter selbst. Im Juli 2021 wurden klare Empfehlungen ausgesprochen: Es bedarf eines „complete reset“ in der Musik-Streaming-Branche. Im Kern muss der Anspruch einer gerechten Vergütung von digitaler Musik stehen.

Dazu Erhard Grundl MdB, Sprecher für Kulturpolitik der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen:

Das Problem ist seit langem bekannt, die Bundesregierung und insbesondere die Kulturstaatsministerin Grütters (CDU) bleiben untätig. Der von mir in Auftrag gegebene Sachstand des Wissenschaftlichen Dienstes zeigt auf, dass sich, anders als die Briten, „der Deutsche Bundestag bisher nicht mit dem Thema beschäftigt hat und keine Reformen oder Modifizierungen der Strukturen im Musik-Streaming diskutiert.“ Hier hinken wir erneut kulturpolitische hinterher. Das muss sich ändern. Die neue Bundesregierung muss sich umgehend mit dem Thema auseinandersetzen und mit allen Beteiligten nach Lösungen suchen. Dafür werde ich mich einsetzen.

Diskutieren werde ich das Thema auch mit meinen Gästen Balbina, Henning May, Christopher Annen, und den Initiatoren der #DiesmalGrün-Initiative, Charlotte Goltermann, Sven Regener und Leander Haußmann am Donnerstag, den 09.09.2021 (19h) bei „Grundl Grillt“ auf Zoom. Anmeldung hier: erhard-grundl.de

Hinweis: Der im Text genannte Sachstand des Wissenschaftlichen Dienst liegt noch nicht zur Weitergabe vor. Sobald dies der Fall ist, wird er auf erhard-grundl.de abrufbar sein.  

 

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