PM | Fusion von Thalia und Mayersche

14. Januar 2019
Zusammenschluss der Buchhandelsketten verschärft Konkurrenz für Einzelhandel und Verlage

Zur Fusion der Buchhandelsketten Thalia und der Mayerschen Buchhandlung erklärt Erhard Grundl MdB, Sprecher für Kulturpolitik der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen:

Mit der Fusion der größten deutschen Buchhandelskette Thalia und der Nummer vier am Buchmarkt, der Mayersche Buchhandlung, nimmt die Konzentration der Großhändler am Buchmarkt weiter zu. Für den Einzelhandel und die Verlage wird der Wettbewerb damit härter. Thalia-Mehrheitsgesellschafter Manuel Herder will den Zusammenschluss als ein Zeichen „gegen die Marktmacht globaler Online-Händler und für die innerstädtische Lesekultur“ verstanden wissen. Das Gegenteil ist der Fall. Tatsächlich kaufen heute weniger Menschen Bücher, wie der Börsenverein des Deutschen Buchhandels in einer Studie festgestellt hat, weil ihnen die Orientierung auf dem Buchmarkt fehlt. Orientierung bieten gute Sortimentsbuchhandlungen, nicht aber der Online-Händler Thalia oder der Buchverkauf in Supermärkten und Drogerien, wie ihn die Mayersche Buchhandlung betreibt.

Wer Bücher wie Seifenstücke verkauft, fördert weder Qualität noch Vielfalt am deutschen Buchmarkt und im Verlagswesen. Die Elefantenhochzeit bietet den Online-Marktriesen Amazon nicht Einhalt, sondern ist ein Einfallstor für das Geschäft mit dem Mainstream und eine Belastung für Buchhandel und Verlage.

 

Diese PM als PDF

Newsletter