PM | Digitale Zukunft im bayerischen Wald
20. März 2019Leider eher Fehlanzeige
Zum gestrigen Beginn der Versteigerung der 5G-Frequenzen und ihren Auswirkungen auf Niederbayern erklärt Erhard Grundl, niederbayerischer Bundestagsabgeordneter von Bündnis 90/Die Grünen:
„Wir werden in Niederbayern – und hier vor allem im bayerischen Wald – am Ende der Versteigerungen wieder mit leeren Händen und besonders ohne ein schnelles mobiles Internet dastehen“, ist sich Erhard Grundl sicher.
Der Hauptgrund ist die Forderung nach einer Anbindung von 98 % der Haushalte in einem Bundesland. Dazu kommt die extrem kurze Reichweite der Funkfrequenzen von nicht vielmehr als 150 Metern. Dies führt dazu, dass für eine Versorgung in der Fläche enorme Mengen an teuren Funkmasten gebaut werden müssen. Dazu kommt die Forderung an die Betreiber, Autobahnen
und Bundesstraßen sowie stark frequentierte Schienenwege zu versorgen.
„Rechnet man dies alles zusammen, wird sehr schnell klar, dass genau das nur teuer zu erschließende flache Land abseits der großen Verkehrsadern hinten runter fällt. Und von dieser Art ländlichem Raum haben wir in Niederbayern jede Menge“, so der Grünen Abgeordnete.
Der Bundesregierung fehlt nach Einschätzung von Erhard Grundl der Ehrgeiz und die Durchsetzungskraft um vorgeschlagene Möglichkeiten, wie zum Beispiel nationales Roaming zu fordern. Bereits jetzt hat der bayerische Wald einen erheblichen digitalen Standortnachteil durch den fehlenden Ausbau von Glasfaserkabeln und die Tatsache, dass die Versorgungsauflagen aus der Auktion von 2015 noch nicht einmal erfüllt wurden.
„Es geht um den Grundsatz der „gleichwertigen Lebensverhältnisse“. Und trotz den großen Versprechungen der Vergangenheit gilt für unsere Region leider noch immer die alte Forderung: Wir brauchen schnelles Internet und Mobilfunk um in der Region arbeiten zu können und der Abwanderung in die Metropolen entgegenzuwirken“, so der Grünen Abgeordnete Erhard Grundl.