Grüner Unternehmensbesuch in der Holzmanufaktur Liebich in Zwiesel
30. September 2018„Ein Preuße, der zum „Botschafter Niederbayerns“ ernannt wurde. Den wollte ich natürlich unbedingt treffen!“, so die Worte von Erhard Grundl, Bundestagsabgeordneter von Bündnis 90/Die Grünen bei seinem Besuch in Zwiesel in der Holzmanufaktur Liebich über den Firmeninhaber Dr. Thomas Koy. Dr. Koy wiederum zeigte sich erstaunt über die terminliche Ansetzung des Besuchs: „Normalerweise sieht man die Politiker hier eher vor Wahlterminen. Schon erstaunlich, dass uns jetzt Politiker nach einer Landtagswahl besuchen.“ Begleitet vom Zwieseler Stadtrat Jens Schlüter, konnte sich Grundl, der seit der letzten Bundestagswahl den Wahlkreis Straubing-Regen in Berlin vertritt, von den ökologischen und sozialen Errungenschaften des weltweit erfolgreich operierenden Unternehmens überzeugen.
Liebich ist eine Zwieseler Traditionsfirma, die Holzverpackungen jeder Art aus ökozertifiziertem Holz aus der Region hergestellt und in alle Welt exportiert. Schlüter und Grundl waren sich mit Dr. Koy einig, dass der Standort „Bayerischer Wald“ auf dem Weltmarkt auch sehr viele Vorteile bietet: „In der Globalisierten Welt der Wirtschaft ist der konkrete Bezug zu unserer Region auch ein attraktives Verkaufsargument.“
Durch die eigene Hackschnitzelheizung und eine Photovoltaikanlage auf dem neuen 2016 errichteten Werk ist der Betrieb mit seinen 56 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern seit Oktober 2018 energieautark. Dr. Koy betonte, dass durch diese ökologischen Maßnahmen eine C02 Einsparung von umgerechnet einer 30m hohen und 80 Jahre alten Tanne pro Woche erreicht werden. Anschaulich wird das auf einer Tafel von den Mitarbeitern jede Woche neu errechnet. Grundl und Dr. Koy betonten, dass sich dieser ökologische Vorteil, langfristig auch wirtschaftlich auszahlt. Dass der Ökostrom beim Anbieter nicht teurer sein darf als der konventionell erzeugte Strom, war dabei eine Forderung von Dr. Koy an die Politiker.
„Als wir 2011 den Betrieb übernommen haben, galten meine Frau und ich, als Preußen hier in Zwiesel schon als Exoten“, erzählte der Unternehmer. Mittlerweile arbeiten Menschen aus zehn Nationen im Betrieb. Auch einige Asylbewerber haben hier Ausbildung, Arbeit und Heimat gefunden. „Diese Menschen bereichern das Arbeitsklima in unserem Betrieb und wir alle lernen voneinander.“, sagte Dr. Koy und ergänzte: „Ganz praktisch gesehen, ohne Flüchtlinge im Betrieb, hätten wir ein Problem, da der Fachkräftemangel mittlerweile eine existentielle Herausforderung ist.“ Die Politiker und Dr. Koy bekräftigten, den spannenden Dialog aufrechterhalten zu wollen.
Die PNP berichtete (Bezahlinhalt).